Der Name ‘europäische Birke’ steht stellvertretend für eine Reihe von Birkenarten, die in Europa angetroffen werden; weltweit sind etwa 60 Arten bekannt. Die heimische Birke (Betula alba) wird ebenso genutzt wie die Moorbirke (B. pubenscens) oder die nordische Birke (B. pendula var. karelica). Die Arten sind über das gesamte Gebiet Nord-, Mittel- und Osteuropas verbreitet.
Alle Hölzer der Gattung Betula sind durch eine gleichmäßige Struktur und eine mittelfeine Porung gekennzeichnet. Splint und der äußere Teil des Kernholzes ist weiß bis hell braun, die Spätholzzonen ähnlich wie bei Bergahorn dezent ins gelblich braune abgesetzt. Im Kernbereich sind einige Holzarten und dort auch wieder standörtlich bedingt eher dunkel, d.h. braun bzw. graubraun gefärbt. Insgesamt eher ein schlichtes, teils auch dekoratives Holz mit einem natürlich vorhandenen, seidigen Glanz (welliger Faserverlauf). Ausnahmen hierzu sind Hölzer mit Wuchsanomalien (geriegelter Wuchs, Maser, Verwachsungen aufgrund von Frost, Insektenbefall oder genetischer Einflüsse).
Das spezifische Gewicht von europäischen Birken der mittleren Dichteklasse wird bei einer Holzfeuchte von 12% mit ca. 0,65 t/m3 angegeben. Hinsichtlich Aufarbeitung und Trocknung dem Bergahorn vergleichbar. Das Stehvermögen ist nur befriedigend. Der Schwindmaß von Fasersättigung auf u=12% beträgt 5,0% radial und 8,0% tangential. Birke ist ein elastisches Holz; der E-modul liegt bei 16.500 N/mm2. In Abhängigkeit vom Wuchsort wird die Brinellhärte mit 23-32 angegeben. Das Holz ist gut bearbeitbar mit allen Werkzeugen, es werden glatte Flächen erzeugt. Holz ist pilzempfindlich und nicht dauerhaft.
Möbelbau, Drechslerholz, Messergriffe, Furniere, Musikinstrumentenbau
Quellen: |
Informationsdienst Holz (1987), Merkblattreihe Holzarten, Blatt Nr. 93 dito (1998) Heimische Nutzhölzer und Ihre Verwendung WAGENFüHR (1996) Holzatlas |