Namen und Verbreitung: Der Name Osage Orange stammt von den Osage Indianern, die im natürlichen Verbreitungsraum der Art siedelten. Osage Orange oder auch Osagedorn genannt wegen seiner harten Dornen kommt im Südosten der USA vor und wurde dort hauptsächlich als live fence posts, quasi als Hecke zur Abgrenzung von Weideflächen gepflanzt. Die Art, botanisch Maclura pomifera, ist verwandt mit dem mediterranen Maulbeerbaum, und dem Gelbholz Zentral- und Südamerikas (Maclura tinctoria), alle zur Familie der Moraceen gehörend.
Holzbild: Der Splint ist schmal und weiß, vom Kernholz deutlich abgegrenzt. Kernholz quitten- und zitronenfarben, unter Lichteinfluß orangefarben nachdunkelnd (Name!). Erinnert zunächst an Robinie. Gefäße im Frühholz ring- bis halbringförmig angeordnet, Zuwachszonen deutlich sichtbar, Spätholz dicht und feinporig. Holzstrahlen mit bloßem Auge unsichtbar. Die Textur ist schlicht, im Radialschnitt gestreift, mitunter nadelrissig, matt glänzend. Schaftformen mitunter gekrümmt, astig und von Drehwuchs (Spiralwuchs) gekennzeichnet. Dann nur eingeschränkte Verwendung.
Eigenschaften: Osage Orange ist ebenso wie Hickory ein besonders hartes und zähes Holz. Gesicherte holzphysikalische Angaben liegen nicht vor. Bei 12% Holzfeuchte weist das Holz eine Rohdichte von 940 kg/m3 auf, absolut trocken immer noch 860 kg/m3. Das Schwindmaß wird nicht näher angegeben, ist aber eher überdurchschnittlich. Von frisch auf atro schwindet das Holz angeblich um 9,2 Vol%. Die Härte ist hoch, der E-Modul parallel zur Faser wird mit nur 11.600 MPa bzw. N/mm2 angegeben, könnte aber auch darüber liegen. Der Osagedorn lässt sich nur mit erhöhtem Kraftaufwand bearbeiten. Das Holz ist dauerhaft im Außenbereich einsetzbar.
Verwendung: Spezialholz für Zaunpfähle und Werkzeugstiele. Geradschaftige Partien besonders für Langbogen / Sportbogen geeignet.
Quellen: |
div. US-amerikanische Quellen, u.a. Federal Research Institute, Madison/Wis. |