Unter dem Begriff „Palisander“ oder engl. „Rosewood“ wird so manches angeboten. Streng genommen verdienen nur Hölzer der Gattung Dalbergia diese Bezeichnung. Bekannteste Beispiele hierfür: Rio-Palisander (Dalbergia nigra), Ostindisch Palisander = indon. Sonokeling (Dalbergia latifolia), Amazonas Palisander (Dalbergia spruceana) und Honduras Palisander (Dalbergia stevensonii). Andere Dalbergia-Arten führen eigene Namen ohne den Zusatz „Palisander“. Beispiele hierfür: das geschätzte ostafrikanische Grenadill (Dalbergia melanoxylon), Cocobolo (Dalbergia retusa), Königsholz (Dalbergia cearensis) und Rosenholz (Dalbergia decipularis / D.frutescens). Die meisten dieser Arten stammen aus Lateinamerika.
Die Grundfarbe variiert von Holzart zu Holzart beträchtlich. Gemeinsam haben die Dalbergias relativ große Poren, ganz im Gegensatz zu Ebenholz mit seinen zahlreichen, ausgesprochen feinen Poren. Splint und Kern sind zudem scharf abgegrenzt, Inhaltsstoffe vorkommend und mitunter sichtbar in den Porenrillen im Längsschnitt. Insgesamt sehr dekorativ. Wird als Edelholz betrachtet.
Die Dichte beträgt bei u=12% ca. 0,80 t/m3 bei indischem Palisander, ansonsten deutlich über 1,00 t/m3. Bei der Trocknung von starken Querschnitten besteht die Gefahr der Rißbildung und von Verformungen. Ansonsten sind die Hölzer gut zu trocknen. Die Bearbeitung ist unproblematisch. Es können glatte und geschlossene Oberflächen ohne großen Aufwand erzeugt werden. Schleimhautreizungen können bei der Bearbeitung auftreten, insbesondere bei Cocobolo.
Referenzen: |
Lounge Chair von Charles und Ray Eames “Anniversary Edition” zu 999 Stück Flötenkopfstück, Honduras Palisander, Flute Fairy, GB & München |
Quellen: |
ATIBT (1990): Atlas de Maderas Tropicales de América Latina GOTTWALD (1970) Holzbestimmung der wichtigsten Handelshölzer RICHTER, H.G. (1988) Holz als Rohstoff für den Musikinstrumentenbau, Moeck-Verlag |
Sitzschale: Palisander