Botanisch gehört Palo Santo, auch Vera genannt (bot.: Bulnesia sarmiento, B. arborea), zur Familie der Zygophyllaceen. Die natürliche Verbreitung ist begrenzt auf die Trockenwälder Boliviens, Argentiniens und Paraguays, den sogenannten Chaco. Der Baum erreicht eine Höhe von bis zu 15m und einem Stammdurchmesser von bis zu 40 cm. Palo Santo wird von der heimischen Bevölkerung wegen der heilenden Wirkung seiner Rinde geschätzt (Magenerkrankungen). Inzwischen Ausfuhrbeschränkungen.
Frisches Kernholz zunächst hell olivbraun bis schokoladenbraun, später ins Grünliche nachdunkelnd. Markante Zeichnung (Streifen- und Federnmuster), Splint weiß mit deutlicher Begrenzung. Poren fein, Speicherzellen unauffällig, Markstrahlen fein gezeichnet mit leichter Spiegelbildung. Ausgeprägter Wechseldrehwuchs, extrem faserverschlungen, praktisch nicht spaltbar (!), insgesamt dekorativ.
Dichte bei 12% Holzfeuchte beträgt ca. 1,10 – 1,15 t/m3; Rohdichte erreicht damit die von Pockholz. Es liegen weder Angaben zum Quell- und Schwindverhalten noch zur Biegesteifigkeit vor. Palo Santo enthält ätherische Inhaltsstoffe und Calicumkristalle. Unter anderem sind diese Stoffe auch verantwortlich für dessen hohe natürliche Dauerhaftigkeit.
Bearbeitbarkeit: Probleme können beim Hobeln auftreten, durch Schleifen lassen sich dekorative und glatte Oberflächen erzeugen. Das im Holz enthaltene Guayacol, ein Baumharz, verursacht im frischen Zustand auf der Oberfläche punktförmige Ablagerungen, die mit Alkohol leicht entfernt werden können.
Das Holz verströmt einen angenehmen Duft.
Werkzeuge, Kunstgegenstände, Schnitzereien, Geruchsholz, Räucherholz
Lopez, Little, Ritz, Rombold und Hahn, 1987: Arboles comunes de Paraguay, 425 Seiten,
Universitätsverlag Asunción, Paraguay.
Richter und Dallwitz, 2000: Handelshölzer
Hinweis: nach neuesten Erkenntnissen, jedoch unter Ausschluß jeglicher Haftung